Sodbrennen beim Hund kann viele Ursachen haben: von falschem Futter über Stress bis zu Krankheiten. Zwar tritt dieses Leiden bei den Vierbeinern weniger häufig auf als beim Menschen. Dafür äußert es sich in wesentlich stärkeren Schmerzen und kann ernsthafte Folgen nach sich ziehen.
In diesem Artikel zeigen wir, wie Sodbrennen beim Hund entsteht, geben dir Tipps zur Behandlung und verraten, wie du dem Leiden vorbeugen kannst. Dabei gehen wir auch der Frage nach, wie hilfreich Hausmittel wie Hüttenkäse und Kräutertee wirklich sind.
Was ist Sodbrennen überhaupt?
Genau wie wir Menschen verdauen Hunde Ihre Nahrung mithilfe von Säure, die im Magen produziert wird. Diese aggressive Magensäure ist bei Hunden besonders stark ausgeprägt – kein Wunder, mussten die Vierbeiner früher doch zähle Fleischbrocken und sogar Aas verdauen.
Beim Sodbrennen oder Reflux fließt die Säure vom Magen in die Speiseröhre zurück und löst eine schmerzhafte Reizung aus. Dies wird durch die waagrechte Stellung der Speiseröhre beim Hund noch begünstigt.
So entsteht Sodbrennen beim Hund
Wie beim Menschen befindet sich bei Hunden ein Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Ist dieser Muskel durch Krankheiten geschädigt oder von Geburt an unzureichend entwickelt, kann Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen.
Besonders gravierend ist dieser Rückfluss, wenn zu viel Säure im Hundemagen produziert wird. Das nennt man Hyperazidität. Daneben kommt aber auch die Hypoazidität, eine Unterproduktion von Magensäure, als Ursache für Sodbrennen infrage.
Dadurch kann nicht die gesamte Nahrung verdaut werden. Ein Teil des gärenden Magenbreis gelangt durch Aufstoßen zurück in die Speiseröhre.
Manche Hundedamen leiden in der Schwangerschaft an Sodbrennen. Vor allem in fortgeschrittenen Monaten kann der Nachwuchs auf den Magen drücken, wodurch Nahrung und Magensäure aufsteigt. Und auch Krankheiten wie Magenschleimhautentzündung oder ein gestörter Hormonhaushalt können Sodbrennen auslösen.
Ferner kommen psychosomatische Ursachen wie Stress und Angst infrage, z. B. durch eine ungewohnte Umgebung: Ist der Hund ständig in Alarmbereitschaft, wird die Magenmuskulatur schwächer durchblutet. Dadurch kann nicht die ganze Nahrung verdaut werden und die oben beschriebene Vergärung tritt ein.
Das falsche Futter als Ursache
Schwer verdauliche Nahrung wie Knochen und fettes Fleisch stellt für viele Hunde ein Problem dar, da sie zu lange im Magen verweilt. Wird die Nahrung dagegen zu schnell verdaut, kann sich überschüssige Magensäure ansammeln.
Bezeichnenderweise tritt Sodbrennen häufig bei einer Futterumstellung auf – vor allem, wenn diese zu schnell geschieht.
Die Menge der Nahrung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Manche Hunde bekommen Sodbrennen, wenn sie nur einmal am Tag gefüttert werden; andere reagieren auf mehrere Mahlzeiten am Tag mit dem schmerzhaften Leiden.
Daneben können Nahrungsmittel Sodbrennen beim Hund auslösen, wenn viel Zucker, Gewürze oder Weizen enthalten. Als weitere Ursachen kommen Hausmittel wie Ingwer und Kurkuma infrage. Außerdem kann Sodbrennen auf eine Nahrungsmittel-Allergie beim Hund hinweisen.
Die Symptome bei Hunden mit Sodbrennen
Ob dein Hund Sodbrennen hat, kann nur ein Tierarzt zuverlässig feststellen. Folgende Symptome deuten jedoch auf dieses Leiden hin:
- Häufiges Speichellassen
- hektisches Schlucken, Schmatzen und Schlecken
- übermäßiges Hecheln
- Appetitlosigkeit
- starrer Blick oder häufiges Blinzeln
- verkrampfte oder gekrümmte Haltung
- Winseln
- gelblicher Schaum vor dem Mund
- Verdauungsstörungen wie Blähungen oder Verstopfung
- Erbrechen
Übrigens versuchen Hunde, ihr Sodbrennen selbst zu lindern. Dafür lecken sie z. B. Gegenstände ab oder fressen Erde, Holz und Gras. Außerdem zeigen manche Tiere einen erhöhten Durst und trinken viel Wasser.
Die Folgen von Sodbrennen
Tritt das Sodbrennen häufig auf, können schmerzhafte Verätzungen von Magenschleimhaut, Kehlkopf und Speiseröhre die Folge sein. Auch Schluckbeschwerden, Magengeschwüre oder eine Speiseröhrenerweiterung sind nicht auszuschließen, wenn die Krankheit zu lange unbehandelt bleibt.
Bei anhaltendem oder sehr starkem Sodbrennen empfiehlt sich darum der Gang zum Tierarzt. Dieser kann mithilfe einer Magenspiegelung die Ursache feststellen und geeignete Mittel verschreiben.
Behandlung und Hausmittel
Als Soforthilfe gegen Sodbrennen solltest du deinem Hund etwas zu fressen geben. So kann die überschüssige Magensäure absorbiert werden, was den schmerzhaften Rückfluss in die Speiseröhre verringert.
Geeignet sind dabei leicht verdauliche Nahrungsmittel mit wenig Fett: z. B. Zwieback, Knäckebrot, Hüttenkäse, mageres Fleisch oder Gemüsebrei. Trockenfutter solltest du vorher in Wasser einweichen, damit die Speiseröhre weniger gereizt wird. Ebenso empfiehlt sich die Aufteilung in mehrere tägliche Portionen, um die Verdauung nicht zu belasten.
Wie bereits angesprochen, fressen manche Hunde Gras von der Wiese, um ihr Sodbrennen zu lindern. Sollte das bei deinem Vierbeiner zum Erbrechen führen, eignen sich Katzengras als Alternative. Auch Heilerde im Futter sorgt für Linderung. Sie kann jedoch wichtige Mineralstoffe und Vitamine neutralisieren, stellt also keine Dauerlösung dar.
Neben der Nahrung ist ausreichend Flüssigkeit wichtig, um die Magensäure zu verdünnen. Zusätzlich zu Wasser bieten sich beruhigende Kräutertees, Kartoffelwasser oder Möhrensaft an. Auch Milch kann in kleinen Mengen lindernd wirken, sofern dein Hund sie verträgt.
Vorbeugende Maßnahmen
Damit dein Hund gar nicht, oder zumindest seltener an Sodbrennen leidet, solltest du folgende Tipps beherzigen:
Hunde sind schlaue Tiere und merken sich mit der Zeit, wann sie etwas zu fressen bekommen. Als Vorbereitung auf die Fütterung fängt der Hundemagen an, Magensäure zu produzieren. Fällt das Essen aus, kann es durch überschüssige Säure zu Sodbrennen kommen. Darum sollte die Fütterung immer zur selben Zeit erfolgen.
Bei der Mischfütterung ist die richtige Reihenfolge wichtig: Trockenfutter solltest du deinem Hund abends geben, damit sein Magen nachts etwas zum Verdauen hat. Schnell verdauliches Trockenfutter bietet sich dagegen vormittags an.
Produziert dein Hund zu viel Magensäure, solltest du von einmaliger zu zweimaliger Fütterung umsteigen. Bei einer Säure-Unterproduktion ist dagegen einmaliges Füttern eine gute Idee.
Wie bereits erwähnt, begünstigt Stress das Entstehen von Sodbrennen. Gib deinem Hund daher ausreichend Ruhe nach dem Fressen und während des Tages. Gegen psychosomatische Beschwerden bieten sich Bachblüten an – ein Hausmittel, das wir in dem Artikel Bachblüten für Hunde näher beschreiben.
Bekommt dein Hund Medikamente, kannst du außerdem einen Magenschutz wie Vitalmoor oder Magen Balance verfüttern – natürlich nach Absprache mit deinem Tierarzt. Diese Mittel beugen dem Sodbrennen mithilfe von ätherischen Ölen, Heilderden und Leinsamen vor.
Danke für den informativen Beitrag zum Thema Sodbrennen. Mein Freund und mein Hund haben oft Sodbrennen. Vielleicht liegt es dann tatsächlich auch an der Ernährung. Gut zu wissen, dass man beim Hund Sodbrennen an Appetitlosigkeit, starrem Blick oder häufigem Blinzeln und an verkrampfter oder gekrümmter Haltung erkennen kann. Noch sind wir dabei ein geeignetes Mittel gegen Sodbrennen zu finden. Vielleicht probieren wir mal eine Ernährungsumstellung aus, weniger Zucker & Gewürze und gleichzeitig mehr Wasser trinken.