Portugiesischer Wasserhund

Portugiesischer Wasserhund im Portrait – Die Wogen des Meeres

Die offizielle Rassebezeichnung für den Vierbeiner lautet Cão de Água Português oder auch: Portugiesischer Wasserhund. Somit trägt die Fellnase ihre Wurzeln gleich im Namen.

Bei dem Vierbeiner handelt es sich um eine seltene und sehr alte Rasse, die bereits den Römern während der Besetzung von Portugal um 200 v. Chr. auffiel. Sie berichteten von Hunden, die mutig ins Wasser sprangen, um Fischschwärme aufzustöbern oder sogar entflohene Fische wieder in die Netze zu treiben.

Charakter und Wesen

Der fesche Portugiese zeichnet sich durch einen hohen Level an Temperament aus. Wer einen Hund dieser Rasse bei sich zu Hause hat, wird schnell merken, dass diese Hunde alles andere als Schlaftabletten sind. Sie brauchen einiges an Bewegung und sind besonders temperamentvoll. Trotz allem sollten dem Hund neben einem abwechslungsreichen Alltag mit viel Bewegung und Spannung, auch hin und wieder die nötigen Pausen gegönnt werden.

Cão de Água Português

Es ist wichtig, dass ein so temperamentvoller Hund seine nötige geistige Auslastungen bekommt. Oft gehört es nämlich zu einen der Defiziten eines Cãos, dass er Probleme damit hat sich selbst wieder herunterzufahren. Dann bleibt er ständig aufgedreht.

Hohe Intelligenz

Neben seinem Temprament, verfügt diese Rasse auch über eine ausgesprochen hohe Intelligenz. Diese Hunde sind äußert lernwillig. Schnell merkt man, dass sie gerne arbeiten. So kann man unermüdlich mit ihnen Tricks üben und Suchspiele spielen.

Auch im Umgang mit anderen Menschen, zeigen sie immer wieder ihre Intelligenz. Tricks werden schnell erlernt und sie folgen mit großer Begeisterung den Anweisung ihres Herrchens. Das schlaue Kerlchen braucht ständig neues Wissen, um sich nicht zu langweilen.

Aussehen und Erscheinungsbild

Der vierbeinige Wasserhund mit üppigem Fell zählt mit einer durchschnittlichen Widerristhöhe von 45 bis 57 Zentimetern zu den mittelgroßen bis großen Hunden. Das Gewicht ist geschlechtsspezifisch von 16 Kilogramm (Hündin) bis 27 Kilogramm (Rüde) gestaffelt. Diese Angaben veranschaulichen jedoch, dass die Hunde ohne das dichte Haarkleid einen muskulöseren und schlankeren Typus aufweisen. Ihre stark ausgebildete Muskulatur ist auf die Verwendung als Wasserhunde zurückzuführen.

Aussehen

Die ausgezeichneten Schwimmer kommen in zwei Fellvarianten vor: einer kurzen, ähnlich dem Pudel gekräuselten und einer längeren, gewellten und leicht glänzenden Form. Bei beiden Varianten handelt es sich um ein sehr robustes und dichtes Haarkleid ohne jegliche Unterwolle.

Besonders auffällig ist diese Rasse, wenn sie mit der typischen Löwenschur auftreten. Dabei ist die vordere Hälfte des Körpers bedeckt und das lange wellige Fell wird wie eine Mähne getragen. Die hintere Körperhälfte ist nahezu kahlgeschoren. Die Fellfarben variieren von weiß über braun und schwarz sowie auch in gemischten schwarzbraunen Farbnuancen mit oder ohne weiße Abzeichen.

Der Hund besitzt einen breiten, zur Schnauze hin deutlich keilförmigen Kopf mit ausdrucksstarken Augen. Die Rückenlinie ist fast waagerecht und betont den muskulös wirkenden Körperbau. Sein tief angesetzter Schwanz weist dieselbe Fellstruktur des Körpers auf und dient dem schwimmenden Vierbeiner gleichzeitig als Ruder. Bei artgerechter Haltung erreichen der Portugiesischer Wasserhund nicht selten ein Lebensalter von 15 Jahren.

Haltung und Pflege

Rücksichtsvoll und Geduldig – mit diesen Eigenschaften kann sich die Rasse durchaus sehen lassen. Allerdings müssen hierfür einige Voraussetzungen erfüllt sein. Das betrifft in erster Linie seinen enormen Bewegungsdrang. Tägliche Spaziergänge, lange Wanderungen sind ein absolutes Muss!

Haltung Portugiesische Wasserhunde
© istock – suefeldberg

Als ehemaliger Fischerhund liebt er zudem das kühle Nass. Dort kann er nach Herzenslust planschen und sein wasserabweisendes Fell versenken. Auch Dummyarbeit ist für den Vierbeiner eine ideale Auslastung. Da er gern Gegenstände aus dem Wasser apportiert, kommt das Schwimmen nicht zu kurz.

Auch sonst ist der Hund ein sportlicher Geselle, der Gefallen für Agility oder andere Hundesportarten findet. Als Begleitung beim Joggen oder Radfahren darf er ebenfalls nicht fehlen. Das Tempo bestimmen allerdings Frauchen oder Herrchen, sodass ein kurzer Sprint für viel Abwechslung und Spaß sorgen kann. Sofern der Hund seinen Bewegungsdrang ausleben kann, spielt es auch keine Rolle, ob er in einer Stadtwohnung oder auf dem Lande lebt.

Diese Rasse haart kaum. Er löst dank seiner speziellen Fellstruktur deutlich weniger allergische Symptome aus als andere Rassen und rückt somit als Hund für Allergiker in den Vordergrund. Das ist ein nicht zu verachtender Vorteil! Andererseits bedarf es bei dem ständigen Haarwachstum einer intensiven Fellpflege, die mehrmals wöchentlich durchzuführen ist.

Im Sommer empfiehlt sich eine Schur, bei der das Fell auf eine einheitliche Länge gekürzt wird. Das ergibt einen pflegeleichten Hund und auch der kleine Stromer kommt nicht so schnell ins Schwitzen. Besonders wichtig für eine ausgewogene und richtige Ernährung ist das Fleisch in dem Tierfutter.

Ernährung des Portugiesischen Wasserhundes

Besonders wichtig für eine ausgewogene und richtige Ernährung ist das Fleisch in dem Tierfutter. Als Halter muss darauf geachtet werden, dass der Hund genug Proteine bekommt. Das Futter sollte am besten kein Getreide oder Zucker enthalten. Bei Welpen empfiehlt es sich, ihm vorerst sein vom Züchter gewohntes Essen zu geben und nach und nach auf eine andere Ernährung umzusteigen.

Ernährung Wasserhund

Es kann gerne auch zu Leckereien gegriffen werden, die zusätzlich gut für die Zahnpflege sind. Wichtig ist außerdem, dem Hund immer genügend Wasser zur Verfügung zu stellen. Durch seine aufbrausende Art und Aktivität benötigt er immer genug Flüssigkeit.

Gesundheit und Züchtungskrankheiten

In der Regel erfreut sich ein Portugiesischer Wasserhund einer guten Gesundheit. Aufgrund eines sehr kleinen Genpools und in Folge einer langen Zucht, sind vermehrt Erbkrankheiten aufgetreten. Wichtig für diese Rasse ist, dass er bei einem verantwortungsbewusst Züchter ist, der sich mit der Rasse gut auskennt.

Er sollte seinen Hund auch regelmäßig untersuchen lassen, um entstandene Erbkrankheiten zu entdecken und besser kontrollieren zu können. Vor allem sollten Gentests an dem Hund gemacht werden. Nur so kann ein Risiko für eine Erblindung entgegengewirkt werden.

Leider gibt es das Risiko, dass der Vierbeiner unter der erblichen Krankheit die Juvenile Dilatative Cardiomyopathie leidet. Dabei handelt es sich um eine Herzkrankheit. Oder aber es treten Probleme auf wie die progressive Retinaatrophie (fortschreitendes Absterben der Netzhaut). Deshalb ist es für den Hund wichtig bei einem guten Züchter zu sein.

Dieser kann durch Untersuchungen bestimmten Erkrankungen vorbeugen. Als Halter hat man jedoch auch einiges an Verantwortung. Es ist wichtig darauf zu achten, dass der Vierbeiner immer altersgerechten Bewegungen unterliegt. Er sollte nicht zu früh mit schnellem Laufen, Sprüngen oder anderen gelenkfordernden Sportarten anfangen.

Ursprung und Geschichte

Der Portugiesischer Wasserhund half den einheimischen Fischern beim Ausbringen und Einholen der Netze, bewachte die Boote oder tauchte nach verlorenen Gegenständen. Selbst Schiffbrüchigen kam der flinke Schwimmer unaufgefordert zu Hilfe. Die Rasse galt somit als vollwertiges Mitglied, dem auch der gleiche Fanganteil zustand wie der übrigen Besatzung.

Zumindest wurde die Mahlzeit stets mit dem Hund geteilt und darauf geachtet, dass der kleine Racker traditionsgemäß den ersten Bissen bekam. Der vierbeinige Fischerfreund begeisterte sich ebenso für Botengänge und transportierte zuverlässig Nachrichten zwischen benachbarten Schiffen im Hafen und auf hoher See.

Durch die zunehmende Modernisierung im Fischereiwesen verlor er allmählich seine Bedeutung als “Fischfänger” und war kurzzeitig sogar vom Aussterben bedroht. Heute ist der Hund hauptsächlich in der Provinz Algarve anzutreffen, die auch als sein Ursprungsgebiet gilt. Aufgrund seines freundlichen Wesens und der starken Menschenprägung wird er als ein treuer Haushund geschätzt.

Der langjährige Küstenbewohner Cão de Água Português, auch liebevoll Porti genannt, ist als portugiesische Nationalrasse anerkannt. Auch in einem weiteren Land am Meer wurde eine ähnliche Rasse gezüchtet: Der italienische Wasserhund.

Ist der Cão de Água Português als Familienhund geeignet?

Aufgrund seines sanften und freundlichen Wesens wird er als idealer Familienhund geschätzt. Kinder mag der kleinen Racker besonders, denn bei ihnen herrscht ständig Abwechslung und Action, die ihn sowohl körperlich als auch mental fördern. Stöckchen apportieren, Wettlaufen oder Suchspiele – jeder Tag bringt neue Abenteuer! Behutsam und rücksichtsvoll spielt er mit den Jüngsten des Rudels.

Kinder stehen in der Rangordnung der Familienmeute an unterster Stelle. Ein Cão de Água Português entwickelt schnell seine Beschützerrolle und “verscheucht” mutmaßlich Fremde und Eindringlinge instinktiv durch lautes Bellen.

Aber Achtung! Kleine Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt mit dem Vierbeiner spielen. Sie müssen erst ein gewisses Gespür im Umgang mit dem spielerischen und aufbrausenden Temperament des Hundes entwickeln.

Aufgrund der hohen Reizschwelle und Lernbereitschaft eignet sich der Cão de Água Português ebenso hervorragend als Therapiehund oder für den Einsatz als Rettungshund.

Einen Portugiesischen Wasserhund kaufen

Wer darüber nachdenkt einen Hund dieser Rasse zu kaufen, sollte sich vorher gut informieren. Bei dieser Rasse handelt es sich nämlich nicht um einen leichten Anfängerhund. Vor allem durch das hohe Temperament, welches der Hund an den Tag liegt, kann es gehäuft zu Problemen kommen.

Deshalb sind diese Hunde auch nur bedingt für Familien geeignet. Auch wenn sie unglaublich freundliche Wesen sind, ist es wichtig sich bewusst zu machen, dass es hin und wieder stressig sein kann. Deshalb sind vor allem aktive und sportliche Menschen, die gerne und viel Zeit in die Arbeit mit dem Hund stecken, die richtigen für diese Rasse.

Dazu gehört auch ein gewisser Grad an Geduld, um sich dem Hund zu widmen und ihm die nötige geistige und körperliche Auslastung zu bieten.

Dennoch kann er, für Menschen mit Hundeerfahrung, auch ein guter neuer Begleiter und ein Mitglied der Familie werden. Die Rasse hat auch oft kein Problem mit anderen Haustieren, wie Katzen oder einen weiteren Hund.

Vom Vorteil ist es allerdings, wenn sie bereits als Welpen aufeinander treffen um sich aneinander zu gewöhnen. Darüber hinaus lässt sich die Rasse gut erziehen und ausbilden. Durch sein offenes Wesen und seiner Intelligenz lässt er sich gut führen und Dinge beibringen.

Apropos Portugiesischer Wasserhund!

Obwohl der Hund zu den eher seltenen Rassen zählt, gab es im Jahre 2009 eine schlagartige Wende. Präsident Obama schenkte seinen Töchtern Sasha und Malia zum Einzug ins Weiße Haus einen Wasserhund namens Bo.

first dog bo barack obama

Der “First Dog” sorgte nicht nur in Amerika für einen wahren Run auf diese Hunderasse als Familienhund. Mittlerweile lebt Bo nicht mehr allein. Sunny, ebenfalls ein Waterdog, leistet ihm als Spielgefährtin Gesellschaft.

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