Ein Holländischer Schäferhund gehört zu den mittelgroßen Hunden, der optisch sofort in die Kategorie der Schäferhunde eingeordnet werden kann. Vielfach wird er als Hütehund gehalten. Ein Hollandse Herdershond ist über die Grenzen der Niederlande hinaus nicht sehr verbreitet und gehört daher zu den seltenen Hunderassen.

Wesen und Charakter
Ein Holländischer Schäferhund ist von seinem Wesen ein Arbeitshund. Ursprünglich wurden sie auch als Hüte- oder Treibhunde gehalten, was sich noch immer in ihrem Charakter wiederspiegelt. Auch körperlich musste die Rasse viel leisten und wurde auch als Zughund eingesetzt. Er ist von Natur aus robust und kräftig und kann, richtig angeleitet und gefordert, sehr leistungsstark sein.
Laut Standards des FCI ist die Rasse zudem besonders treu und zuverlässig. Die Tiere sind aufmerksam, wachsam und verfügen über eine hohe Intelligenz. Weiter ist er ein sehr aktives Tier, welches sehr ausdauernd sein kann. Er liebt die Unabhängigkeit und ist trotzdem ein sehr folgsamer Hund.
Aussehen und Erscheinungsbild
Neben den drei Fellvarianten kann man aber grundsätzlich festhalten, dass das Fell des Hollandse Herdershond gestromt ist. Die Grundfarbe reicht von Gold bis Silber mit verschiedenen hellen Sandtönen oder auch dunkleren, kastanienroten Stellen. Bei den rauhaarigen Varianten kann das Fell zudem auch blau-grau oder Salz-und-Pfefferfarben sein. Bevorzugt trägt er eine schwarze Maske.
Die häufigste Fellvariante ist das Kurzhaar. Dabei ist das Fell eher hart und nicht ganz kurz. Die langhaarigen Tiere haben lange, gerade Haare und einen Kragen am Hals. Bei der rauhaarigen Varianten bildet sich eine dichte Unterwolle und das Deckhaar ist sehr buschig.
Rüden erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 62 cm. Hündinnen sind dagegen mit maximal 60 cm rund zwei Zentimeter kleiner. Damit gehört er zu den mittelgroßen bis großen Hunderassen.
Im Durchschnitt erreichen die Hunde ein Gewicht von 23 -30 kg. Dieses ist letztendlich abhängig sowohl von der Größe des Hundes als auch von dem Geschlecht. Der gesamte Körperbau ist dabei wohlproportioniert und muskulös:
Der Kopf hat eine keilartige Form und kann bei der kurzhaarigen Variante fast schon quadratisch wirken. Die Ohren sind mittelgroß und können aufgerichtet werden. Die Rute hängt gerade herunter und ist dabei leicht gebogen. Die Augen des Tieres sind dunkel gefärbt und mandelförmig.
Herkunft und Geschichte
Ein Holländischer Schäferhund ist eine Hunderasse aus den Niederlanden. Dort nennt man ihn auch den „Hollandse Herdershond“. Er ist eng verwandt mit dem Belgischen Schäferhund. Beide Rassen stammen ursprünglich aus dem Norden der Niederlande.
Hier waren sie besonders in der Region um Brabant zu finden. Im 18. Jahrhundert wurden sie aber auch in Belgien gesehen. Dort wurden sie als Treib- und Hütehunde eingesetzt.
Hier hatten sie vor allem die Aufgabe, die Schafherden zu bewachen und diese auf die Weiden und auf den Wegen zum Hafen oder Markt zu begleiten. Sie hatten dafür Sorge zu tragen, dass sich die Schafe von den landwirtschaftlich genutzten Flächen fernhielten.
Neben den Schafherden kann er auch Kühe bewachen und als Wachhund für den Hof eingesetzt werden.
Haltung und Aktivitäten
Bei der Haltung des Holländischen Schäferhundes ist es wichtig, dass du ausreichend Aktivität in den Alltag integrierst. Was die Haltungsbedingungen selbst angeht, stellt der Hollandse Herder keine hohen Ansprüche. Allerdings ist eine Stadtwohnung aufgrund der Größe und des Bewegungsdranges des Tieres nicht sinnvoll.
Besser geeignet ist ein Haus mit Garten, wo sich der Hund frei bewegen kann. Oder in einem ländlichen Umfeld, welches zu langen Spaziergängen einlädt. Das Tier ist kein Schoßhund, sondern eine Rasse für aktive und unternehmungslustige Menschen. Im Umgang mit dem Hund ist es aber wichtig, ihn immer wieder zu fordern und ihm anspruchsvolle Aufgaben zu stellen.
Du kannst ihn daher perfekt als Begleithund mit zum Joggen, Radfahren oder Reiten nehmen. Auch mental musst du dem Holländischen Schäferhund Anreize bieten. Bekommt er diese nicht, kann es passieren, dass er unausgeglichen und unruhig wird.
Daher solltest du mit ihm zum Hundesport gehen. In der Regel ist es problemlos, den Holländischen Schäferhund mit auf Reisen zu nehmen.
Du solltest aber schon als Welpe damit beginnen, ihn an die Bedingungen zu gewöhnen. Grundsätzlich ist es auch möglich, ihn mit anderen Tieren wie Katzen gemeinsam zu halten. Das friedvolle Zusammenleben kannst du aber noch deutlich erleichtern, wenn die Tiere zusammen aufwachsen.
Ein Holländischer Schäferhund darf nicht allein sein
Wenn du den Hund zu lange für sich lässt, dann kann es schnell zu Verhaltensauffälligkeiten kommen. Er neigt dann dazu, viel zu Bellen und auch Dinge zu zerstören. Er neigt zudem nicht dazu, auszureißen, was auf sein anhängliches Verhalten zurückzuführen ist. Auch im Umgang mit anderen Hunden ist er unproblematisch.
Er ist allerdings nicht sehr mutig und es kann passieren, dass eine schlechte Erfahrung den Umgang schwieriger werden lässt. Um Problemen vorzubeugen, solltest du deinen Holländischen Schäferhund möglichst früh mit den unterschiedlichsten Hunden in Kontakt bringen.
Eine weitere aufmerksame Hunderasse ist der Finnische Lapphund. Im Umgang mit Kindern ist er sehr sozial und verspielt. Er zeigt keinerlei Aggressionen. Werden Kinder zu aufdringlich, dann zieht er sich allerdings zurück.
Die Welpenerziehung
Alleine aufgrund der Größe des Hundes ist es wichtig, dass du ihn vernünftig erziehst und eine professionelle Hundeschule besuchst. Die Erziehung als Welpe ist grundsätzlich sehr leicht, da er ein lern- und arbeitswilliges Tier ist.
Der Erziehung solltest du die ausreichende Bedeutung beimessen. Ziehe sie konsequent bis zum Ende durch. Der Dank werden ewige Treue und Freundschaft sein.
Auf der Basis von Vertrauen und einer emotionalen Bindung zu seinem Herrchen oder Frauchen und mithilfe der richtigen Kommandos kannst du den Holländischen Schäferhund zu einem gehorsamen und leistungswilligen Begleiter erziehen. Er muss sich den sozialen Regeln fügen und lernen, welche Ge- und Verbote es gibt.
Pflege und Gesundheit
Grundsätzlich hat ein Holländischer Schäferhund sehr pflegeleichtes Fell. Die Fellpflege betreffend musst du nicht sehr viel beachten. Es reicht, wenn du das Fell gelegentlich bürstest. Nur in Zeiten des Fellwechsels solltest du das Fell häufiger durchbürsten.
Damit können die abgestorbenen Härchen entfernt werden und du den Fellwechsel unterstützen.
Eine Fellwäsche ist in aller Regel nur dann nötig, wenn der Hund extrem dreckig ist oder sehr unangenehm riecht. Hierzu solltest du immer ein spezielles Hundeshampoo verwenden, welches auf das Haar und die Haut des Tieres abgestimmt ist. Pflegeprodukte für den Menschen sind zur Reinigung des Tieres nicht geeignet.
Daneben solltest du von Zeit zu Zeit die Ohren kontrollieren. Auch sind die Pfoten und hier besonders die Krallen näher betrachten. Hier können unter Umständen kleine Wunden entstehen oder sich winzige Steinchen festsetzen, die schmerzen und schlimmstenfalls zu Entzündungen führen würden.
Je nachdem, auf welchem Untergrund der Hund regelmäßig läuft, kann es auch notwendig sein, seine Krallen zu stutzen. Hier solltest du dich aber von deinem Tierarzt anlernen lassen. Für die Zahnpflege reicht es in der Regel aus, wenn du deinem Hund regelmäßig Kauknochen gibst.
Beim Kauen lösen sich Beläge dann von selbst. Beim Holländischen Schäferhund sind keine rassetypischen Erkrankungen bekannt. Da es sich um einen Zuchthund handelt, werden mögliche Risiken bei der Zucht direkt bekämpft. Im Einzelfällen kann es aber zu einer sogenannten Hüftdysplasie kommen.
Ernährung und Futter
Bezogen auf die Ernährung deines Holländischen Schäferhundes brauchst du keine besonderen Dinge zu beachten. Die Hunde fressen jegliche Arten von Nass- oder Trockenfutter. Grundsätzlich bemisst sich die Wahl des Futters bei jedem Tier immer an unterschiedlichen Faktoren. Dazu zählen Alter, Größe und Gewicht sowie dem Gesundheitszustand und der täglichen Bewegungsmenge.
Generell sollte das Futter aber über einen hohen Fleischanteil von mindestens 70 % verfügen. Weitere 20 % des Futters sollten Gemüse enthalten und etwa 10 % bestehen aus Getreide. Wichtig ist aber, dass das Futter zuckerfrei ist.
Über den Tag verteilt sollte das Tier immer die Möglichkeit haben, ausreichend zu trinken. Hier solltest du immer einen Napf mit frischem Wasser bereit stellen.
Ein Holländischer Schäferhund ist kein verfressenes Tier und auch nicht sehr wählerisch. Zu besonderen Anlässen kannst du ihm auch Leckereien schicken, wie diese selbstgebackenen Hundekuchen.
Lebenserwartung
Obwohl es sich bei dem Holländischen Schäferhund um eine große Hunderasse handelt, liegt die Lebenserwartung bei mindestens 12 Jahren. Die Rasse ist insgesamt sehr robust und in den Bereichen Gesundheit und Fitness nicht sehr anfällig.
Belgischer oder Holländischer Schäferhund
Durch die Trennung von Belgien und den Niederlanden wurde auch die Rasse des Holländischen Schäferhundes klar abgegrenzt. Allerdings hatte er nach wie vor die gleichen Aufgaben zu erfüllen und unterstand somit demselben Anforderungsprofil. Eine klare Vorliebe zur Reinzucht entwickelte sich zunächst nicht, da es sich um reine Gebrauchshunde handelte.
Daher war die Hunderasse auf Ausstellungen ein eher seltener Vertreter. Im Jahr 1898 wurde der „Nederlandse Herdershonden Club“ gegründet, welcher sich zunehmend bemühte, Rassestandards zu entwickeln und neue Aufgabenfelder zu finden. Zu diesem Zeitpunkt ging die Schafszucht bereits zurück, so dass es hier immer weniger Bedarf gab einen Hirtenhund einzusetzen. Ein Holländischer Schäferhund ging mehr und mehr in den Dienst der Polizei über oder wurde zum Blindenführhund.
Es kam zu diversen Streitigkeiten was die zulässigen Varianten betrifft und auch den Zusatz „holländisch“ im Rassenamen. Daher dauerte es einige Zeit, bis sich eine ordentliche Zucht durchsetzte. Auch gab es Versuche, den Belgischen Schäferhund wieder mit dem Holländischen Schäferhund zu vereinen. Dieser Wunsch wurde aber durch die Belgier abgelehnt.
1960 kam es zu einer weiteren Abänderung der Standards. Hieraus entstanden die drei heute noch existierenden Varianten und damit eine stärkere Abgrenzung zur belgischen Rasse.
Holländischer Schäferhund als Arbeitshund
Vor allem die Zusammenarbeit mit seinem Herrchen bereitet dem Tier große Freude. Hier erledigt er bereitwillig alle Aufgaben, die du ihm stellst. Du kannst ihn zudem auch als Herdenhund einsetzen, da er hier auch sehr gut mit anderen Herdenhunden kooperiert.
Holländische Schäferhunde sind in ihrer Art sehr ausgeglichen. Sie hegen einen engen Kontakt zu den Menschen.
Sie neigen weder zu Nervosität noch zur Hektik. Du solltest deinem Hund immer ausreichend Auslastung bieten, damit er sich auspowern kann. Dann kannst du ihn auch problemlos als Familien- und Begleithund halten. Wichtig ist hier, dass du ihn aktiv führst.
Er braucht eine feste Hand. Mit Hundesport kannst du das Tier perfekt entlasten.
Daneben lässt er sich auch als Diensthund bestens einsetzen. Wenn ein Holländischer Schäferhund eine Person nicht kennt, dann reagiert er zunächst einmal scheu und zurückhaltend. Bis er einem Fremden vertraut, braucht es eine gewisse Zeit.
Daher solltest du deinem Hund dir bekannte und vertraute Personen immer vorstellen. Empfindet er eine Person als Eindringling, dann kann großes Misstrauen erwachsen.
Wenn ein Holländischer Schäferhund einmal eine schlechte Erfahrung mit einer Person gemacht hat, dann vergisst er diese nie mehr. Darüber hinaus ist ein er ein Hund, welcher in sehr starker Abhängigkeit von seinem Herrchen lebt. Daher ist er immer bestrebt, ihm zu gefallen oder einen Nutzen zu erweisen. Dies wiederum führt auch dazu, dass die Tiere nicht gut alleine bleiben können.
Ist die Rasse gefährlich?
Er gehört zwar zu den eher größeren Hunderassen. Allerdings handelt es sich weder um einen Jagdhund noch um eine Hunderasse, die aggressiv oder gefährlich ist. Der Hund ist zwar temperamentvoll, aber auch sehr gehorsam. Er prägt sich sehr gut auf sein Herrchen oder Frauchen und zeigt ein starkes Territorialverhalten. Fremden gegenüber kann er durchaus misstrauisch entgegen treten.
Er wird aber nicht schnell aggressiv, außer es tritt eine ernsthafte Bedrohung auf. Ansonsten zeigt ein Holländischer Schäferhund ein eher zurückhaltendes Verhalten mit einem durchaus vorhandenen Beschützerinstinkt. Als gefährlich ist der Holländische Schäferhund aber nicht einzustufen.