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Großspitz im Portrait: Alles über den wachsamen Beschützer

Die Hunderasse Spitz teilt sich in viele verschiedene Kategorien. So wird je nach Größe zwischen Wolfsspitz, Großspitz, Mittelspitz, Kleinspitz und Zwergspitz unterschieden. In diesem Artikel soll nun der Großspitz genauer unter die Lupe genommen werden.

Seinen Namen verdient er, weil er mit einer Widerristhöhe von bis zu 50 cm deutlich größer als der Mittelspitz ist. Auch der Kleinste unter den Großspitzen kann mindestens eine Größe von 42 cm vorweisen. Der Großspitz ist eine in Deutschland sehr beliebte Hunderasse. Besonders weil er für Frauchen und Herrchen ein treuer Begleiter und ausgezeichneter Wächter ist.

Rassebeschreibung des Großspitzes

Rasseeigenschaften eines grosspitzes

Beim Großspitz liegt eine Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren vor. Sein Körpergewicht beträgt im Durchschnitt ca. 18 kg. Eine geringe Abweichung zwischen Rüde und Hündin ist dabei völlig normal. Interessant bei dieser Hunderasse ist, dass die weißhaarigen Vertreter dieses Hundetyps vorwiegend im Norden der Bundesrepublik anzutreffen sind, während es in den südlicheren Regionen Deutschlands vermehrt Vierbeiner mit schwarzem Fell anzutreffen gibt. Großspitze mit braunem Fell hingegen sind extrem rar geworden, man sieht sie nur noch äußerst selten.

Das Fell beim Großspitz

grossspitz

Für diese Hunderasse ist vor allem das Fell in den Farben Braun, Schwarz oder Weiß signifikant. Er hat ein überaus weiches Fell, welches mittellang und sehr dicht ist. Was das Haar betrifft unterscheidet sich der Großspitz nicht von seinen kleineren oder größeren Namensvettern.

Besonders die Fellpflege spielt bei Hunden eine große und wichtige Rolle. Die Spitze sind in diesem Punkt verhältnismäßig unkomplizierte Gesellen. Das langhaarige Fell ist sehr dicht und auch die sogenannte Unterwolle darf bei der Pflege nicht außer Acht gelassen werden.

Dennoch ist es vollkommen ausreichend, wenn das Fell einmal in der Woche mit der Bürste behandelt wird. Vom Scheren des Fells wird in diesem Fall eindringlich abgeraten. Alle wichtigen Eigenschaften der Hundebehaarung würden dabei verloren gehen und der Vierbeiner wäre dadurch ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt.

Die Rasse Großspitz ist bedroht

deutscher spitz

Trotz seiner großen Beliebtheit bei Hundekennern, ist der Großspitz eine arg bedrohte Hunderasse. 2003 wurde er sogar auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Haustieren gesetzt. Dieses Alarmsignal hat die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen, kurz GEH, gegeben und dabei erklärt, dass vor allem bei dieser Art höchste Warnstufe geboten sei. Auch andere Quellen, wie Die Rheinpfalz, berichten über die Seltenheit des Großspitzes.

Diese besorgniserregende Tatsache ist vor allem deshalb so verwunderlich, da diese Hunderasse noch im 19. Jahrhundert in Deutschland am meisten verbreitet war. Viele Haushalte und Höfe hatten zu dieser Zeit einen Großspitz im Haus oder auf dem Hof, der das Gelände hütete. Eben weil er hierzulande so großes Ansehen hat, wird er manchmal sogar auch German Spitz genannt.

Herkunft und Geschichte

Die Geschichte der Spitze, darunter auch die des Großspitz‘ geht zurück bis in das Mittelalter. Schon zu dieser Zeit fand diese Hunderasse eine weite Verbreitung. Die Züchtung ging damals in erster Linie von Deutschland, anschließend von ganz Europa aus und von da auch weiter in den asiatischen Raum sowie in die ganze Welt. Daher stammen unter anderem auch die Beinamen American Eskimo Dog, Weinbergspitz oder Japan-Spitz als Formen der Spitzrasse. Als Ahne des Spitzes wird häufig der Torfhund genannt. Dabei handelt es sich um einen Hundetyp, von dem bereits in der Bronzezeit Knochen gefunden worden waren. Diese Annahme gilt jedoch heute als widerlegt.

Züchtung des Spitzes

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Was allerdings durchaus der Wahrheit entsprechen dürfte, ist dass der Stammbaum des Spitzes überwiegend von Schlittenhunden gefüllt sein dürfte. Ebenso Wachhunde darf der Spitz seine Vorfahren nennen. Daher stammt wohl auch heute noch seine überaus ausgeprägte Wachsamkeit. Der Dachverband welcher über die Zucht von Rassehunden wacht, auch bekannt unter dem Kurzzeichen FCI (Fédération Cynologique Internationale) mit Sitz in der belgischen Stadt Thuin, hat auch für die Spitze genaueste Rassestandards zusammengestellt, welche für alle Interessierten unter der Nr. 97 einzusehen sind. Aufgrund seiner exquisiten Erscheinung galt der Großspitz bereits in früherer Zeit als ein Statussymbol für die feine Oberklasse der Gesellschaft.

Wesen und Charakter

Zu den vortrefflichsten Charaktereigenschaften des Großspitz zählt ohne jeden Zweifel der über die Maßen ausgeprägte Wachsamkeitssinn. Diese Eigenschaft, von der Fachleute von einer Erbanlage sprechen, ist für den Hundehalter natürlich von besonders großer Bedeutung. Die eigenen vier Wände sowie Hab und Gut sind mit diesem Hund im Haus sicherlich bestens vor ungebetenen Gästen geschützt.

Aber auch die Schlittenhunde als Vorfahren des Großspitz haben ihre Spuren hinterlassen. So sind die Vierbeiner auch heute noch hervorragend für die Ausübung eines Zughundesports geeignet. Mit dem richtigen Zuggeschirr ist der treue Begleiter in der Lage Herrchen und Frauchen wahlweise auf einem Roller, einem Fahrrad, einem Schlitten, einem Bollerwagen oder einem sogenannten Sacco-Dog-Cart zu ziehen. Auch als Hütehund ist Großspitz durchaus geeignet. Die Wesenszüge dieser Hunderasse sind durchaus edel. So kann der Vierbeiner als überaus treues und anhängliches Wesen aber auch als aufmerksam und gelehrig beschrieben werden. Sein lebendiges Auftreten verrät sofort seinen überaus hohen Aktivitätsbedarf, was vor allem für Jogger, Wanderer, Radfahrer oder Spaziergänger sehr praktisch ist. So ist der treue Begleiter stets begeistert bei der Sache wenn Herrchen oder Frauchen ihren Outdoor-Aktivitäten nachgehen.

Wenn Fremde zum ersten mal auf einen Großspitz treffen, brauchen sie keine Angst vor einer Attacke haben. Diese Hunderasse tritt keineswegs aggressiv, angriffslustig oder aufdringlich in Erscheinung. Dass der Hund zunächst ein klein wenig misstrauisch wirkt, dürfte freilich als ganz natürlich angesehen werden. Die anfängliche Zurückhaltung schwindet im Laufe der Zeit, wenn der Hund den neuen Gegenüber ausführlich beobachtet und eingeschätzt hat. Dennoch zählt die Spitzart keineswegs zu den ängstlichen oder scheuen Hundearten.

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Der Großspitz als Familienhund

Durch seine ruhige und geduldige Art, zeichnet er sich zudem hervorragend für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen aus. Gerne wird der Großspitz auch als lebendiger Familienhund bezeichnet. Ein weiteres wesentliches Merkmal dieser Hunderasse ist sein ausgeprägtes lautes Organ. Aufgrund seines Beschützerinstinkts schlägt der Vierbeiner gerne beim kleinsten Signal Alarm. Gerade das zeichnet in erster Linie einen guten Wachhund aus. Aber der Spitz übertreibt es auch gerne hier und da.

Eine gute Erziehung ist daher unumgänglich, um das laute Bellen in die richtigen Bahnen zu lenken. Gerade in eng besiedelten Gebieten wird lautes Hundegebell häufig als sehr störend empfunden und der Unmut der Nachbarn wird dadurch schnell groß. Um die guten nachbarschaftlichen Beziehungen nicht zu gefährden, ist ein Besuch beim Hundetrainer womöglich eine sinnvolle Idee.

Selbstverständlich wird auch das den pfiffigen Hund nicht davon abhalten seinen Besitzer falls nötig zu warnen oder auch einmal darauf hinzuweisen, dass es wieder einmal höchste Zeit für einen Gang vor die Türe wäre. Sofern sich das Bellen im Rahmen hält und auf das Wesentliche beschränkt, wird dafür jeder Verständnis aufbringen. Eine Kreuzung des Spitzes, die nicht sehr viel bellt, ist der Eurasier. Dieser gehört zu den ruhigen Hunderassen für Anfänger.

Krankheiten beim Großspitz

Der Großspitz verfügt an sich über eine natürliche strapazierfähige Gesundheit und ist daher nicht sehr anfällig für Krankheiten. Nichtsdestotrotz kann natürlich auch diesen robusten Hund einmal eine Erkrankung heimsuchen. Möglich ist dabei z. B. eine Ohrenentzündung, wobei diese relativ leicht zu behandeln ist. Kritischer hingegen sind sogenannte Erbkrankheiten, die u. U. auftreten können.

Bei der Spitzart könnte dies möglicherweise eine Überaktivität der Nebenschilddrüse sein, auch PHPT genannt. Eine weitere mögliche Erberkrankung bei Spitzen ist die Alopezie X. Diese Bezeichnung steht für einen Fellverlust, wobei die Gründe dafür im Dunkeln liegen.

Bei einer Patellaluxation erleidet der Hund eine Verlagerung der Kniescheibe. Dies kann selbstverständlich sehr schmerzhaft sein. Bei einer schlimmen Form dieser Krankheit kann es sogar zur Lähmung kommen. Eine typische Erbkrankheit bei Großsspitzen ist auch die Hüftgelenkdysplasie, welche mit starken Schmerzen einhergeht. Diverse Gene können für diese Krankheit ausschlaggebend sein.

Insbesondere große Hunderassen neigen dazu, im Laufe ihres Lebens Probleme mit der Hüfte oder anderen Gelenken zu bekommen. Alles zur Diagnose Arthrose beim Hund und Therapiemöglichkeiten.

Richtige Ernährung

Der Hundebesitzer ist natürlich auch dafür verantwortlich, dass sein treuer Vierbeiner eine ausreichende und vor allem richtige Ernährung bekommt. So benötigt ein ausgewachsener Großspitz pro Tag ca. 300 g Fleisch. Zusätzlich empfiehlt sich eine Gabe von speziellen Hundeflocken. Sollte sich der treue Freund ein Leckerli verdient haben, so ist immer noch der gute alte Hundekuchen das beste Rezept. Um alle notwendigen Nährstoffe zu erhalten, ist es zudem sinnvoll, dem Hund entsprechend Mineralstoffe sowie Vitamine zuzuführen. Oftmals ist dies auch bereits in fertig verpackten Hundefuttermischungen enthalten, sodass hier kein zusätzlicher Aufwand entsteht.

Artgerechte Haltung beim Großspitz

Regelmäßige Besuche beim Tierarzt sollten für einen Hundehalter selbstverständlich sein. So ist es auch bei einem Großspitz unabdingbar, dass er alle notwendigen Impfungen erhält. So wie beispielsweise gegen Tollwut, Staupe, Hepatitis, Leptospirose oder Parvovirose. Auch die regelmäßige Auffrischung der Impfungen ist gewissenhaft auszuführen. Zu einer artgerechten Haltung gehört bei Hunden ohne Frage auch ausreichend Platz. So ist es sicher nicht mit einer kleinen Hundehütte abgetan.

Ob der Hund auch im Haus erwünscht ist, muss selbstverständlich jeder Hundehalter für sich selbst entscheiden. So oder so, benötigt der Vierbeiner einen geeigneten Rückzugsort mit ausreichend Bewegungsfreiheit. Vor Kälte und anderen ungünstigen Wettereinflüssen muss dieser Platz unbedingt abgeschirmt werden.

Überlegungen vor Anschaffung

Die Anschaffung eines Hundes im Allgemeinen und eines Großspitzes im Besonderen muss im Vorfeld reichlich überlegt werden. Gerade diese treuen Hunde bedürfen einer besonderen Zuwendung, die auch zeitintensiv ist. Wer keine Zeit hat, sich um seinen Vierbeiner zu kümmern, sollte den Gedanken sich einen Hund anzuschaffen also sehr schnell wieder verwerfen.

Auch der Platzbedarf sollte in die Überlegungen einfließen. Die Kostenfrage muss ebenso zwingend bedacht werden. So kostet ein Großspitz in der Anschaffung ca. 900 €. Hinzu kommen Kosten für den regelmäßigen Besuch beim Tierarzt für die erforderlichen Impfungen. Auch die gesunde Ernährung des Hundes kostet Geld. Das notwendige Hundegeschirr, Körbchen und Decken müssen in der Kostenfrage ebenfalls berücksichtigt werden.

Wichtig ist für den Hundebesitzer auch die Versicherung. Diese Überlegung muss eine wesentliche Rolle spielen, da in Deutschland eine Haftpflichtversicherung für Hunde vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist. Die Anschaffung eines Hundes sollte also keinesfalls leichtfertig und aus einer Laune heraus getroffen werden. Eine vorschnelle Entscheidung führt häufig zu Enttäuschungen und am Ende muss der Hund dafür die Konsequenzen tragen. Schließlich muss er darunter leiden, wenn keine artgerechte Haltung vorliegt. Wenn sich jedoch der Hundefreund eingehend mit allen notwendigen Fragen auseinandersetzt, wird er eine große Freude an seinem treuen Vierbeiner haben.

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