Mit steigendem Lebensalter kann es sein, dass dein Hund langsamer wird und seine Gelenke steif werden. Das heißt aber nicht sofort, dass dein Hund Arthrose hat.
Arthrose ist eine häufig vorkommende Erkrankung bei älteren Hunden, besonders bei größeren Rassen. Obwohl man es nicht heilen kann, gibt es Möglichkeiten, die Arthroseschmerzen deines Hundes zu lindern.
Leider zählt Arthrose nicht zu den Krankheiten, die sich durch eine Behandlung komplett beseitigen lassen. Doch selbst, wenn man die Folgen nicht gänzlich therapieren kann, gibt es doch einige Dinge, mit denen sich die Schmerzen zumindest lindern lassen. Lies weiter und erfahre mehr über Arthrose bei Hunden.
Ein paar Fakten über das Krankheitsbild
Hundearthrose entwickelt sich, wenn das Immunsystem beginnt, eigene Proteine mit fremden zu verwechseln. Dadurch wir das Immunsystem dazu veranlasst, Antikörper zu produzieren, welche das vermeintlich fremde Protein angreifen soll. Die Antikörper und Proteine bilden in der Folge so genannte Immunkomplexe, die sich an Gelenke anheften. So entstehen Entzündungen der Gelenke, welche ein Arthrose Hund entwickelnd und unter denen er sehr stark leiden kann.
Generell ist Arthrose bei Hunden nicht so häufig. Sie kann sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Tieren auftreten. Die rheumatoide Arthrose tritt bei kleineren Hunden – den sogenannten Spielzeugrassen – häufiger auf als bei großen Rassen.
Auch das Alter der meisten von dieser Erkrankung betroffenen Hunde kann variieren. Arthrose beim Hund tritt aber normalerweise im Alter zwischen zwei und sechs Jahren auf. In Ausnahmefällen können Symptome auch bei Hunden im Alter von acht Monaten bis zu acht Jahren auftreten.
Wie wirkt sich der Zustand auf deinen Hund aus?
Da das Immunsystem sein eigenes Protein mit einem fremden Protein verwechselt, werden die Antikörper den Knorpel in den betroffenen Gelenken angreifen. Das Immunsystem des Hundes wird dann versuchen, die gebildeten Immunkomplexe loszuwerden. Dieser Prozess wird jedoch nur noch mehr Schäden an den Gelenken verursachen und den Knorpel, das Gelenk und den Knochen selbst langsam abnutzen. Infolgedessen ist die Knochenoberfläche stark angegriffen, was zu den Entzündungen und Symptomen führt, die weiter unten beschrieben werden.
Die Symptome der Arthrose beim Hund
- Dein Hund kann unter Schmerzen leiden, welche durch Schwellungen und Entzündungen um die Gelenke herum auftreten.
- Ein Arthrose Hund kann auch unter Stimmungsschwankungen leiden und mangelndes Interesse für das Spielen oder Spazierengehen zeigen.
- Auch eine Abnahme der allgemeinen Energie und Lebensfreude ist ein Symptom für Arthrose. Ein Hund, der zuvor aktiv war, kann dann plötzlich lethargisch und desinteressiert wirken.
- Vielleicht schläft dein Hund auch öfter oder wirkt depressiv.
- Durch den Mangel an Bewegung und Lethargie kann dein Hund dicker werden oder zumindest etwas Gewicht zulegen.
- Achte auch auf Anzeichen dafür, dass dein Hund ein bestimmtes Glied oder Körperteil nicht belastet. Dies könnte daran liegen, dass die Arthrose dieses bestimmte Glied betrifft.
- Achte auf weitere Signale, die darauf hindeuten, dass dein Hund eine Arthrose entwickelt hat. Dazu zählt zum Beispiel, wenn er sich weigert, Treppen zu steigen, Probleme beim Stehen hat, nicht springen will oder wenn er zögerlich ist, bestimmte Gliedmaßen zu benutzen.
- Lähmungen können entweder sehr plötzlich oder über einen längeren Zeitraum auftreten. Vergrößerte Lymphknoten sind ein weiteres Symptom der Erkrankung, die auch als Lymphadenopathie bezeichnet wird.
Drei eindeutige Kennzeichen
Die Symptome und Ausprägungen der Krankheit variieren stark von Hund zu Hund. Noch verwirrender für Hundebesitzer ist, dass kleine Hunde und große Hunde oft unterschiedliche Symptome zeigen. Die Anzeichen für die Krankheit sind abhängig von einer Vielzahl von Faktoren.
Die Umgebungstemperatur, eine starke körperliche Belastung im Rahmen eines ausgedehnten Spaziergangs oder der allgemeine Zustand des Körpers wirken sich auf die Erscheinungsform und Intensität einer Arthrose beim Hund aus. Hinzu kommt, dass Hunde natürlich auch Symptome verbergen, besonders in den frühen Stadien der Krankheit.
Symptom 1: Hinken
Ein Hinken ist das am häufigsten auftretende klinische Zeichen bei einem Arthrose Hund. Das Hinken entsteht sowohl an den Vorder- als auch an den Hinterbeinen, wobei das Hinken oft gleichzeitig auftritt. In den Vorderläufen tritt Arthrose am häufigsten im Ellenbogengelenk auf.
Der Hunde-Ellenbogen ist ein einzigartiges Gelenk mit drei Knochen: dem Radius, der Elle und dem Oberarmknochen. Der Radius ist der vorherrschende tragende Knochen und unterstützt den Oberarmknochen.
Die Elle rastet in den Oberarmknochen ein und ermöglicht die Beugung und Streckung des Ellenbogens. Der Oberarmknochen verbindet die Schulter mit dem Ellenbogen. Arthrose des Ellenbogens kann lähmend und schwer zu handhaben sein. Im hinteren Bein tritt Arthrose oft in zwei verschiedenen Gelenken auf, dem Kniegelenk und der Hüfte.
Das Kniegelenk ist die Verbindung von Oberschenkel und Schienbein. Es ist anfällig wegen der vielen Bänder und Sehnen, die das Gelenk durchziehen. Ein vollständiger oder teilweiser Riss der Sehnen und Bänder verursacht eine Kniegelenksarthrose.
Die Hüfte ist ein Kugelgelenk zwischen Femur und Becken. Die Hüftstruktur ermöglicht eine 360-Grad-Drehung. Die sich ständig wiederholte Rotation im Laufe des Lebens, eine schlechte Muskelentwicklung und letztlich auch genetische Fehlbildungen verursachen Hüftarthrose.
Symptom 2: Steifigkeit
Steifigkeit ist das zweithäufigste Symptom von Arthrose beim Hund. Steife Hunde wollen sich häufig nicht beugen und ihre Gelenke strecken, weil diese Bewegung Schmerzen verursacht. Sie neigen dazu, wie ein Zinnsoldat zu laufen. Wenn ein Hund beim Gehen steif erscheint, sind die betroffenen Gelenke in der Regel entweder der Ellenbogen und/oder das Kniegelenk.
Symptom 3: Probleme beim Aufstehen
Die Unfähigkeit aufzustehen ist das dritthäufigste klinische Zeichen von Arthrose. Hunde haben wegen der durch die Arthrose verursachten Schmerzen Probleme beim Aufstehen. Der Versuch, die Gelenke zu beugen und zu strecken, um von einer sitzenden in eine stehende Position zu gelangen, ist für betroffene Hunde schmerzhaft und unerfreulich.
Die Hunde versuchen es, können jedoch nicht die Kraft aufbringen oder den Schmerz ertragen, um diese einst einfache Bewegung auszuführen. Die Unfähigkeit, sich aus einer liegenden oder sitzenden Position zu erheben, tritt am häufigsten bei geriatrischen Hunden mit vielen arthritischen Gelenken auf. Hier betrifft die Arthrose oft den Rückenbereich in der Nähe des Lumbosakralgelenks.
Ursachen von Arthrose bei Hunden
Die Ursachen der Erkrankung sind nicht bekannt. Experten haben jedoch herausgefunden, dass bei einigen Hunden die Krankheit ausbricht, nachdem sie das Staupe-Virus in ihrem Gelenkgewebe entwickelt haben. Andere Ursachen der Erkrankung können genetische Faktoren, Borreliose, das Parvo-Virus und andere Erkrankungen des Immunsystems sein.
Wie wird Arthrose beim Hund diagnostiziert?
Ein Tierarzt beginnt den diagnostischen Prozess normalerweise mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung und untersucht auch die Krankengeschichte, um festzustellen, ob es sich um ein anhaltendes Problem handelt oder ob es irgendwelche früheren Symptome gab, die nicht erkannt wurden.
Der Tierarzt kann eine Röntgenuntersuchung durchführen, um festzustellen, ob die Krankheit in bestimmten Gelenken vorhanden ist oder ob es Anomalien oder Deformationen an den Knochengelenken gibt. Anomalien können aus dem Knochen hervortretende Wucherungen einschließlich Sporen sein.
Der Tierarzt kann auch die Synovialflüssigkeit untersuchen – diese Flüssigkeit ist in der Gelenkhöhle vorhanden, um jegliche Reibung zwischen dem Gelenkknorpel zu reduzieren. Die Untersuchung der Flüssigkeit wird auch feststellen, ob und welche Form der Arthrose den Zustand Ihres Hundes verursacht.
Wie wird Arthrose beim Hund behandelt?
Leider gibt es keine Heilung für diesen Zustand. Es gibt jedoch Behandlungen, die den Fortschritt verlangsamen und einige der Schmerzen lindern können. In schweren Fällen kann der Tierarzt eine Operation durchführen, das ist jedoch eher selten.
Gerade weil dein Hund die Erkrankung hat, bedeutet das nicht, dass Du von nun an deinen Hund überall hintragen oder jegliche körperliche Belastung vermeiden solltest. Stattdessen passt Du in Zukunft den Umfang und die Intensität der Spaziergänge und Spielphasen einfach auf die Bedürfnisse des Hundes an.
Der Tierarzt kann schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente verschreiben, darunter Kortikosteroide und immunsuppressive Medikamente. In anderen Fällen werden auch Glucosamin und Chondroitinsulfat verschrieben. In einigen Fällen kann der Tierarzt schmerzlindernde Medikamente direkt in die betroffenen Gelenke injizieren.
Wenn dein Hund älter wird
Wenn Hunde älter und sesshafter werden, brauchen sie vielleicht mehr Motivation für einen Spaziergang. Es ist wichtig zu beachten, dass auch reife Hunde immer noch regelmäßige Bewegung brauchen. Der Grund dafür ist, dass Bewegung deinen Hund geschmeidig und beweglich hält.
Leidet dein Hund jedoch unter Arthrose und hat er ein gewisses Alter erreicht, ist es wahrscheinlicher, dass er schneller müde wird und Schmerzen in den Gelenken hat. Du solltest dies in Erwägung ziehen und mit deinem Tierarzt sprechen, um zu sehen, wann ein Spaziergang mehr Schaden als Nutzen verursacht.
Drei Regeln für die Behandlung
Regel 1: Maßgeschneiderte Behandlung für die klinischen Symptome
Angenommen, Du hast zwei Hunde, Bello und Bella. Bella humpelt auf ihrem Vorderbein. Der Schmerz ist nicht lähmend, sondern eher in der Kategorie der Unannehmlichkeit einzuordnen. Sie kann sich immer noch recht gut fortbewegen, kann aber Schwierigkeiten haben, die Treppe hinauf und hinunter zu gehen oder auf das Bett zu springen.
In diesem Szenario kann Bella mit Kräutermedizin und injizierbarem Glucosamin behandelt werden. Bei Kräutern und Glucosamin sind die Risiken von Nebenwirkungen minimal. Die Behandlung wird eine gewisse Erleichterung bringen, vielleicht sogar eine vollständige Auflösung der Lahmheit.
Im Gegensatz dazu nickt Bello, ein älterer, geriatrischer Hund, mit jedem Schritt mit dem Kopf und zuckt vor Schmerzen. Bello braucht vielleicht eine aggressivere Behandlung als Bella. Aber: Arthritis manifestiert sich auf unterschiedliche Weise in den einzelnen Körpern.
Jeder Hund braucht eine andere Behandlung, die auf seine individuellen klinischen Symptome zugeschnitten ist. Individuelle Behandlungen sind der sicherste und effektivste Weg, um Arthrose beim Hund zu bekämpfen.
Regel 2: Was erwartest du dir von der Behandlung
Die Behandlungserwartungen hängen von der Verwendung und Aufgabe deines Hundes ab. Zum Beispiel kann die Kräutermedizin Bella helfen, die Treppe zu meistern und auf das Bett zu springen. Wenn Bella jedoch ein Wettkampf- oder Rettungshund wäre und regelmäßig Training betreiben muss, dann sind Kräutermedizin und homeopathische Mittel allein vielleicht nicht genug.
Diese Behandlungsformen sind in den meisten Fällen nicht stark genug, um Bella auf einem hohen, wettbewerbsfähigen Niveau arbeiten zu lassen. Damit eine Arthrosebehandlung erfolgreich sein kann, musst Du deshalb zunächst deine eigenen Erwartungen bestimmen. Dann wählst Du die Behandlung, die deinen Erwartungen am besten entspricht.
Regel 3: Alternativen in Betracht ziehen
Viele ältere Hunde leiden sowohl unter Arthrose als auch unter einer signifikanten Verschlechterung einiger Organfunktionen. So sind Leber- und Nierenerkrankungen die häufigsten inneren Funktionsstörungen bei älteren Hunden.
Was ist also der beste Behandlungsansatz für ältere Hunde mit lähmender Arthrose und erhöhten Leber- oder Nierenenzymen? Im Idealfall wäre es großartig, Medikamente zu verschreiben, die weder die Nieren noch die Leber betreffen.
Das einzige Problem ist: die Niere oder die Leber muss die meisten bei uns verbreiteten Arthrosemedikamente metabolisieren. Du steckst also in einer Zwickmühle. Hier kann nur der Tierarzt helfen, eine möglichst schonende Therapieform zu entwickeln.
Bei der Behandlung von Arthrose bei Hunden sollten einerseits die Erwartungen des Eigentümers erfüllt und natürlich auch die Risiken für den Hund minimiert werden. Unterm Strich liegt es an dir! Du musst die Vor- und Nachteile jeder Behandlungsform abwägen und entscheiden, welche Methode für dich und dein Haustier am besten ist.
Hausmittel um das Leben ein wenig zu erleichtern
- Ein übergewichtiger Hund belastet seine Gelenke stärker und in ungesundem Maße. Dies kann zu erhöhten Gelenkschmerzen führen.
- Wenn dein Hund an Rheuma oder Arthrose leidet und übergewichtig ist, solltest du ihn auf eine Diät setzen. Nicht nur wird dies dem Hund helfen, Gewicht zu verlieren, es wird für den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes von Vorteil sein.
- Dein Tierarzt kann auch Vitaminpräparate einschließlich Omega-3-Fettsäuren verschreiben, um die Symptome der Erkrankung zu lindern.
- Du solltest auch sicherstellen, dass der Schlafbereich deines Hundes warm und bequem ist, da eine harte Schlaffläche keine gute Idee für einen Hund mit Arthrose ist. Du kannst auch ein beheiztes Bett kaufen, das ist immer gut für schmerzende Gelenke.
- Fülle eine Wärmflasche auf oder tauche ein Handtuch in warmes Wasser und behandle damit die betroffene Stelle für ca. 15 Minuten. Du kannst dies morgens tun und bevor der Hund nachts ins Bett geht.
- Du kannst den betroffenen Bereich auch sanft massieren oder sogar mit Akupunktur behandeln, da dies für Arthrose bei Hunden sehr vorteilhaft sein kann.
Homöopathische Mittel gegen Arthrose bei Hunden
Bachblüten für Hunde können deinem Hund auch bei Ängsten helfen und Ihm etwas leid nehmen. Bei dieser Krankheit ist es wichtig, dass Du das Leben deines Hundes so angenehm wie möglich gestaltest. Stelle sicher, dass die Futter- und Wasserschalen erhöht sind, damit der Hund seine Gelenke nicht übermäßig belastet.
Halte deinen Arthrose Hund warm und verwende eine beheizte Decke in seinem Bett. Gönne deinem Hund bei kaltem Wetter eine Jacke oder einen Mantel für Spaziergänge und benutze eine Rampe, um schwierige Wege einfacher zu machen.